Heute wird es länger und ein wenig philosophisch.
Ich habe seit etwa drei Wochen nichts mehr geschrieben. Nein, ich habe keine Schreibblockade. Ich bin mitten in meinem 3.Harzkrimi. Die nächsten Szenen sind geplottet, es ist gerade richtig spannend und in meinem Kopf ist das Buch schon fertig. Ich habe einfach keine Zeit.
Ich habe meine Homepage fertig gestellt, Lesungen organisiert, Interviews gegeben, Rezensionen geteilt und Leserinnen-Anfragen beantwortet. Das ist alles toll, überwältigt mich noch immer und fühlt sich total super an. Aber ….
Warum schreibe ich eigentlich?
Sind es die Geschichten in meinem Kopf, die unbedingt auf Papier wollen? Dann sollte ich mich endlich hinsetzen und wieder schreiben. Ich habe noch so viele Ideen und das Leben ist bekanntlich irgendwann vorbei. Es reicht doch eigentlich zu schreiben, um den Kopf zu leeren.
Habe ich eine Botschaft, die so wichtig ist, dass ich meine Ideen unbedingt veröffentlichen muss? Ich weiß es nicht. Es ist doch eigentlich alles schon geschrieben und gesagt. So originell sind meine Gedanken nun auch wieder nicht, dass ich unbedingt eines von 100.000 Büchern pro Jahr veröffentlichen muss.
Geht es mir um Anerkennung, um ein kleines bisschen „Berühmtheit“? Auch das ist bei den vielen Veröffentlichungen in einem Jahr eher unwahrscheinlich. Warum dann dieser Blick auf Rezensionen und Verkaufsränge?
Ich schreibe, weil ich gerne Geschichten erzähle, weil ich etwas mitteilen möchte. Ich schreibe, weil es mir Spaß macht – und ja: Es reicht mir scheinbar nicht, nur für die Schublade zu schreiben. Ich möchte eine Rückmeldung zu meinen Geschichten, möchte wissen, ob das, was ich sagen möchte auch ankommt. Ich möchte so lange an einer Idee, an einem Text arbeiten, bis er immer besser wird, bis die Worte richtig passen, die Geschichte fließt, die Aussage klar ist. Und dann möchte ich, dass möglichst viele Menschen das Buch lesen und sich gut unterhalten fühlen.
Autorinnen-Leben: Und ihr so? Warum schreibt ihr? Warum veröffentlicht ihr? Und warum lest ihr Bücher?