Schreiben ist für mich politisch. Gerade in der aktuellen Zeit.
Natürlich möchte ich mit meinen Büchern unterhalten. Ich liebe spannende Geschichten, die mich für einen Moment aus der Realität entführen. Trotzdem oder gerade deshalb, greife ich in allen meinen Bücher politische und gesellschaftspolitische Themen auf.
„Das Leben ist kalt“ beschäftigte sich bereits lange vor den Medien mit den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf Frauen. Auf die Verkäuferinnen, die weiterhin arbeiten mussten. Auf die Alten- und Krankenpflegerinnen, die dem Virus oft hilflos gegenüber standen. Auf die Frauen, die neben Homeoffice auch noch Homeschooling leisten mussten. Auf Alleinerziehende, die auch ohne das Virus schon am Ende ihrer Kräfte waren. Das Wort Corona kommt im ganzen Buch dabei nicht einmal vor.
In „Harzer Sühne“ schreibe ich über die Folgen des Nationalsozialismus, die noch heute spürbar sind. Und über die neuen Nazis, die die Geschichte gerne verdrängen. Der Faschismus ist und bleibt kein Vogelschiss der Geschichte. Er hat noch heute Auswirkungen auf das Leben vieler Menschen, Täter wie Opfer und ihrer Kinder und Enkel.
In „Schicksalstage am Deich“ beschreibe ich die Diskriminierung lesbischer Frauen bis in die 80er und 90er Jahre des letzten Jahrhunderts. Auch hier leiden viele noch heute unter den Erfahrungen.
„Harzer Schuld“ ist mein Statement gegen die Diskriminierung von behinderten Menschen. Dabei geht es nicht nur um die Zustände in Einrichtungen früher, sondern auch um das immer noch „Wegsehen“.
Im Sommer erscheint „Harzer Angst“ (Arbeitstitel). Hier greife ich aktuelle gesellschaftliche Themen auf: Die Auswirkungen des Internets und der gesellschaftlichen Veränderungen auf Jugendliche, Cybermobbing und Jugendgewalt.
Im Moment schreibe am 4. Harzkrimiband. Hier geht es um die Klimakatastrophe und um Naturschutz.
Meine Bücher können nicht die Welt verändern. Aber sie zeigen Probleme auf. Und sie sollen verdeutlichen, dass nur Mitmenschlichkeit, Toleranz und Empathie die Lösung sein können. Dann gibt es auch keinen Platz mehr für neue und alte Faschisten und Populisten, die einfache Lösungen auf Kosten anderer propagieren.